SAC Zofingen Skitourenbericht:  Tourenwoche II

Samstag,13.März 2010 Einlauftour

 

Das versteckte Praxmar im Sellraintal hatte schon im vergangenen Jahr so viel Anklang gefunden, dass beschlossen wurde einmal mehr dorthin zu reisen. Erneut konnten 15 Plätze im Hotel reserviert werden, die mit nur einer Ausnahme, durch die gleichen Tourenteilnehmer besetzt wurden wie 2009. Der Platz von Urs wurde durch Bernadette besetzt. Leider musste nur wenige Tage vor der Abreise unser umsichtiger Organisator Martin Keller absagen. Sein kürzlich operiertes Knie erlaubte die Teilnahme nicht. Wir wünschen Martin baldige Heilung. Wir fuhren wohlgelaunt bei blauem Himmel ostwärts in Richtung Innsbruck, wo die Ausfahrt Sellrain genommen wurde. 30 Minuten später kamen wir in Praxmar an auf 1690m, eingebettet zwischen dem Stubai- und Oetztal.

Nach dem Zimmerbezug wurden die Felle montiert und um 13:30 Uhr zur Einlauftour gestartet, unter der Leitung des uns bekannten Bergführers und Skilehrers Gerold. Der Himmel hatte sich überzogen und stramm ging es vom Hotel aus, entlang einem sehr steilen ausgedienten Skilifts in Richtung Süd-Westen  zum Köllenzaiger 2226m. Knapp unter dem Ziel wurde nach 70 Minuten und 440 Höhenmeter der Aufstieg beendet, vor uns steile Hänge mit Pulverschnee. Bald zeigte sich, dass dieser tückisch war, ungesetzt bis 1,5m tief und dann wieder verharscht. Somit wurde die Abfahrt zum Kampf. Trotzdem erreichten wir wohlgelaunt die Unterkunft für einen ersten Radler. Der Aperitif an diesem Abend wurde von Martin gespendet, herzlichen Dank.

                                                                                                          Heinz Bernhard

 

Sonntag, 14.März 2010 Grieskogel 2884m

 

Bei angenehmen –5°C wurde gestartet, wobei wir mit dem Auto ins Haupttal Sellrain fuhren in Richtung Kühtai. Auf 1900m wurde geparkt und bei strahlendem Himmel in nördlicher Richtung in ein einsames Tal aufgestiegen, dessen Abschlussberge steil über dem Inntal liegen. Das Tal muss einen hohen Bekanntheitsgrad haben, waren doch von allen Hängen her Skispuren auszumachen. Auf 2780m wurde das Skidepot auf dem Grieskogel Grat errichtet, wobei uns ein bissiger Wind um die Ohren blies. Die Mehrheit der Teilnehmer erklommen nun in einer halben Stund den Gipfel. Durchfroren, aber vor uns eine einmalige Sicht in die Stubaier-, Oetzaleralpen bis zur Bernina. Unser Aufstieg dauerte rund 3.25 Stunde. Die Abfahrt war ein M-besser als am Vortag durch Pulver-, Hartschnee und zu aller letzt, durch Sulz zurück zu  den Autos.

                                                                                                          Heinz Bernhard

 

Montag, 15. März 2010

Wir beginnen um 8 Uhr mit dem Aufstieg auf die Zischgelesspitz. Die Route führt vom Gasthof Praxmar (1685 m) über die Schefalm, dem Kamplloch zum Skidepot (2868 m) und zu Fuss auf die Zischgelesspitz (3005 m). Der Himmel war bedeckt, leichter Schneefall und starker Wind beim Skidepot waren die metrologischen Bedingungen auf dieser Tour. Unter diesen Umständen wurde auf die Gipfelbesteigung verzichtet. Die Schneeverhältnisse auf der Abfahrt waren durchzogen, von gut bis genügend.  Distanzmässig ist die Skitour mit ca. 6 km kurz, jedoch steil.  Die 1200 Höhenmeter haben ein Streckenprofil, welches in der ersten Hälfte zwischen 16 und 19 Grad und  im zweiten Teil zwischen 18 und 29 Grad Steilheit liegt.

 

Auf der oben beschriebenen Strecke findet jeweils anfangs März ein Teil der Sellraintaler Wildsaustaffel statt und dies seit 12 Jahren. Bei diesem extremen Skitourenrennen hat der bisher schnellste Teilnehmer den Aufstieg in 51.33 und die Abfahrt in 2.27 Minuten bewältigt! Unsere Gruppe mit 15 Personen benötigte für den Aufstieg die 4-fache und für die Abfahrt die 25 fache Zeit.

Max

 

Dienstag, 16. März 2010

Unser Bergführer Gerold meldet sich krank. Die Wetterprognose für heute ist schlecht und es schneit. Also findet heute keine Skitour statt! Den Vorschlag  von Edy Meyer,  die  Stadt Innsbruck mit Führung anzusehen, wurde einstimmig angenommen. Durch unser Hotel Personal wurde alles Nötige blitzschnell und durch Beziehung organisiert. Die Stadtführerin, Elisabeth Grassmayr, wartet um 10.00 Uhr bei der Basilika Wilten auf uns. Ei ei ei, hat diese Frau Power und was die alles weiss! Es war grandios und für uns eine schöne und interessante Erfahrung. Innsbruck ist wunderschön. Insbesonders die Glockengiesserei Grassmayr, das goldene Dachl und die vielen, vielen prachtvollen  Kirchen.

 

Bernadette Ackermann

 

Mittwoch, 17 März 2010 Lüsenser Spitze

Die Wetterprognosen lagen richtig, ein stahlblauer Himmel erwartete uns am heutigen Morgen. Kurze Fahrt mit den Autos zu hinterst ins Tal bis zur „Lüsernen Alm“. Ein flacher Abschnitt entlang dem „Melach“-Bach, zu Beginn auf der präparierten Loipe, brachte uns auf Betriebstemperatur. Dies war nötig, denn nun erwartete uns ein imposanter, nahezu Furcht einflössender Aufschwung von ca. 1'000 Meter hoch zum „Lüsenser Ferner“. In der Tat mussten schon bald einige Felsriegel mit kraftraubender Spur und zum Teil heiklen Spitzkehren überwunden werden. Dazu gesellte sich ein in den Prognosen als „lebhaften Westwind“ bezeichnet und dieser machte der Lebhaftigkeit alle Ehren. Zweifel an einem Weiterkommen oder –gehen machten sich zeitweise breit, doch Gerold führte uns sicher und gekonnt über all diese Hindernisse hinweg. Der obere Teil des Aufschwungs entpuppte sich zudem als viel gangbarer als befürchtet, auch liess der Wind merklich nach. Der restliche Aufstieg in wesentlich flacherem Gelände inmitten einer Bilderbuch-Bergwelt wurde nach all den Strapazen zur Kür und schon bald konnten wir uns überglücklich auf dem Gipfel zum Erfolg gratulieren. Zu mehr liess die Temperatur jedoch nicht zu, es folgte auf dem „Lüsernen Ferner“ eine traumhafte Abfahrt in herrlichem Pulverschnee, wobei nahezu jeder seinen unberührten Hang aussuchen konnte. Mit diszipliniertem Kolonnenfahren und sicherem Abrutschen unter kundiger Führung Gerolds konnten auch die morgigen Hindernisse problemlos überwunden werden. Auf dem Talboden angelangt blieb nur noch – wie konnte es anders sein- der Spurtlauf zurück zu den Autos. Ohne Zweifel, diese Tour wird als eindrückliches und unvergessliches Erlebnis in die Annalen der Tourenwoche II eingehen. Einige Eckdaten: Gipfelhöhe 3230 MüM. 1'660 Meter Höhenmeter mussten bewältigt werden, dazu benötigten wir ca. 8 Stunden.

Robert

 

 

Donnerstag, 18.03. 2010

Nach dem Tourenhöhepunkt vom Mittwoch wolllten fast alle das schöne Wetter und unsere gute Form nutzen und eine weitere Höchstleistung erbringen.

Mit dem Auto fuhren 11 Teilnehmer Richtung Kühtai um im Weiler Haagen auf 1650 m.ü.M. unsere Skis zu montieren.

Gemächlich ging es dann ins uns noch unbekannte Zwieselbachertal. Da sich das Tagesziel lange unseren Blicken entzog, erklärte uns der Bergführer Gerold den Verlauf der Tour wie folgt:

Nach einer ersten Zwingefolgt eine Linkskurve, dann eine Rechtskurve mit der zweiten Zwinge, anschliessend ein Steilhang mit einer Linkskurve und dann noch in einer langen Rechtskurve auf den Vorgipfel.

Natürlich hatte er recht und so erreichten wir nach 4.5 h den Gipfel, wo wir bei angenehmen Temperaturen die Rast und die Aussicht genossen.

Noch mehr genossen alle (gell, Edi the eagle!) die einstündige Abfahrt und vor allem dann noch das Abschlussbier im Forellenhof.

Danke Gerold für die schöne und landschaftlich reizvolle Tour.

 

Werner Heggli

 

Freitag,19.März 2010 Schafzoll 2410m

 

Zum Abschluss der Woche wurde zur letzten Tour gestartet. Nun waren es nur noch 9. Die gepackten Autos trafen sich in Kühtai, dem Uebergang ins Oetztal.

Einige Teilnehmer entschlossen sich hier die vielen Lifts für den Morgen zu nutzen. Die restlichen Teilnehmer dirigierte Gerold westwärts hinunter auf 1800m. Hier wurde gestartet durch lockeren Wald hinauf über die Ostflanke vom Schafzoll. Mit raschem Schritt, schliesslich weichte die starke Sonne zusehends den Schnee auf und erhöhte die Lawinengefahr. Schon nach 1:50 Std waren die 610m überwunden. Die Abfahrt war nun eine Mischung allerlei Schneearten.