SAC Zofingen Skitourenbericht: Tourenwoche II
Das versteckte Praxmar im Sellraintal hatte schon im vergangenen Jahr so viel Anklang
gefunden, dass beschlossen wurde einmal mehr dorthin zu reisen. Erneut konnten
15 Plätze im Hotel reserviert werden, die mit nur einer Ausnahme, durch die
gleichen Tourenteilnehmer besetzt wurden wie 2009. Der Platz von Urs wurde
durch Bernadette besetzt. Leider musste nur wenige Tage vor der Abreise unser
umsichtiger Organisator Martin Keller absagen. Sein kürzlich operiertes Knie
erlaubte die Teilnahme nicht. Wir wünschen Martin baldige Heilung. Wir fuhren
wohlgelaunt bei blauem Himmel ostwärts in Richtung Innsbruck, wo die Ausfahrt Sellrain genommen wurde. 30 Minuten später kamen wir in Praxmar an auf 1690m, eingebettet zwischen dem Stubai- und Oetztal.
Nach dem Zimmerbezug wurden die Felle montiert und um
13:30 Uhr zur Einlauftour gestartet, unter der Leitung des uns bekannten
Bergführers und Skilehrers Gerold. Der Himmel hatte sich überzogen und stramm
ging es vom Hotel aus, entlang einem sehr steilen ausgedienten Skilifts in
Richtung Süd-Westen zum Köllenzaiger 2226m. Knapp unter dem Ziel wurde nach 70
Minuten und 440 Höhenmeter der Aufstieg beendet, vor uns steile Hänge mit
Pulverschnee. Bald zeigte sich, dass dieser tückisch war, ungesetzt bis 1,5m
tief und dann wieder verharscht. Somit wurde die Abfahrt zum Kampf. Trotzdem
erreichten wir wohlgelaunt die Unterkunft für einen ersten Radler. Der Aperitif
an diesem Abend wurde von Martin gespendet, herzlichen Dank.
Heinz
Bernhard
Bei angenehmen –5°C wurde gestartet, wobei wir mit dem
Auto ins Haupttal Sellrain
fuhren in Richtung Kühtai. Auf 1900m wurde geparkt
und bei strahlendem Himmel in nördlicher Richtung in ein einsames Tal
aufgestiegen, dessen Abschlussberge steil über dem Inntal liegen. Das Tal muss
einen hohen Bekanntheitsgrad haben, waren doch von allen Hängen her Skispuren
auszumachen. Auf 2780m wurde das Skidepot auf dem Grieskogel Grat errichtet, wobei uns ein bissiger Wind um
die Ohren blies. Die Mehrheit der Teilnehmer erklommen nun in einer halben Stund den Gipfel. Durchfroren, aber vor uns eine einmalige
Sicht in die Stubaier-, Oetzaleralpen
bis zur Bernina. Unser Aufstieg dauerte rund 3.25
Stunde. Die Abfahrt war ein M-besser als am Vortag durch Pulver-, Hartschnee
und zu aller letzt, durch Sulz zurück zu den Autos.
Heinz
Bernhard
Montag,
15. März 2010
Wir beginnen um 8 Uhr mit dem Aufstieg auf die Zischgelesspitz. Die Route führt vom Gasthof Praxmar (1685 m) über die Schefalm,
dem Kamplloch zum Skidepot
(2868 m) und zu Fuss auf die Zischgelesspitz (3005 m).
Der Himmel war bedeckt, leichter Schneefall und starker Wind beim Skidepot waren die metrologischen Bedingungen auf dieser
Tour. Unter diesen Umständen wurde auf die Gipfelbesteigung verzichtet. Die
Schneeverhältnisse auf der Abfahrt waren durchzogen, von gut bis genügend. Distanzmässig ist die Skitour mit ca. 6 km
kurz, jedoch steil. Die 1200 Höhenmeter
haben ein Streckenprofil, welches in der ersten Hälfte zwischen 16 und 19 Grad
und im zweiten Teil zwischen 18 und 29
Grad Steilheit liegt.
Auf der oben beschriebenen Strecke findet jeweils anfangs
März ein Teil der Sellraintaler Wildsaustaffel statt
und dies seit 12 Jahren. Bei diesem extremen Skitourenrennen hat der bisher
schnellste Teilnehmer den Aufstieg in 51.33 und die Abfahrt in 2.27 Minuten
bewältigt! Unsere Gruppe mit 15 Personen benötigte für den Aufstieg die 4-fache
und für die Abfahrt die 25 fache Zeit.
Max
Dienstag,
16. März 2010
Unser
Bergführer Gerold meldet sich krank. Die Wetterprognose für heute ist schlecht
und es schneit. Also findet heute keine Skitour statt! Den Vorschlag von Edy Meyer, die Stadt Innsbruck mit Führung anzusehen, wurde
einstimmig angenommen. Durch unser Hotel Personal wurde alles Nötige
blitzschnell und durch Beziehung organisiert. Die Stadtführerin, Elisabeth Grassmayr, wartet um 10.00 Uhr bei der Basilika Wilten auf uns. Ei ei ei, hat diese Frau Power und was die alles weiss! Es war
grandios und für uns eine schöne und interessante Erfahrung. Innsbruck ist
wunderschön. Insbesonders die Glockengiesserei Grassmayr, das goldene Dachl und
die vielen, vielen prachtvollen Kirchen.
Bernadette
Ackermann
Mittwoch, 17 März
2010 Lüsenser Spitze
Die
Wetterprognosen lagen richtig, ein stahlblauer Himmel erwartete uns am heutigen
Morgen. Kurze Fahrt mit den Autos zu hinterst ins Tal
bis zur „Lüsernen Alm“. Ein flacher Abschnitt entlang
dem „Melach“-Bach, zu Beginn auf der präparierten
Loipe, brachte uns auf Betriebstemperatur. Dies war nötig, denn nun erwartete
uns ein imposanter, nahezu Furcht einflössender Aufschwung von ca. 1'000 Meter
hoch zum „Lüsenser Ferner“. In der Tat mussten schon
bald einige Felsriegel mit kraftraubender Spur und zum Teil heiklen Spitzkehren
überwunden werden. Dazu gesellte sich ein in den Prognosen als „lebhaften
Westwind“ bezeichnet und dieser machte der Lebhaftigkeit alle Ehren. Zweifel an
einem Weiterkommen oder –gehen machten sich zeitweise breit, doch Gerold führte
uns sicher und gekonnt über all diese Hindernisse hinweg. Der obere Teil des
Aufschwungs entpuppte sich zudem als viel gangbarer als befürchtet, auch liess
der Wind merklich nach. Der restliche Aufstieg in wesentlich flacherem Gelände inmitten
einer Bilderbuch-Bergwelt wurde nach all den Strapazen zur Kür und schon bald konnten
wir uns überglücklich auf dem Gipfel zum Erfolg gratulieren. Zu mehr liess die
Temperatur jedoch nicht zu, es folgte auf dem „Lüsernen
Ferner“ eine traumhafte Abfahrt in herrlichem Pulverschnee, wobei nahezu jeder seinen
unberührten Hang aussuchen konnte. Mit diszipliniertem Kolonnenfahren und
sicherem Abrutschen unter kundiger Führung Gerolds konnten auch die morgigen Hindernisse
problemlos überwunden werden. Auf dem Talboden angelangt blieb nur noch – wie
konnte es anders sein- der Spurtlauf zurück zu den Autos. Ohne Zweifel, diese
Tour wird als eindrückliches und unvergessliches Erlebnis in die Annalen der
Tourenwoche II eingehen. Einige Eckdaten: Gipfelhöhe 3230 MüM.
1'660 Meter Höhenmeter mussten bewältigt werden, dazu benötigten wir ca. 8
Stunden.
Robert
Donnerstag, 18.03. 2010
Nach
dem Tourenhöhepunkt vom Mittwoch wolllten fast alle
das schöne Wetter und unsere gute Form nutzen und eine weitere Höchstleistung
erbringen.
Mit dem Auto fuhren 11 Teilnehmer Richtung Kühtai um im Weiler Haagen auf
1650 m.ü.M. unsere Skis zu montieren.
Gemächlich ging es dann ins uns noch unbekannte Zwieselbachertal. Da sich das Tagesziel lange unseren
Blicken entzog, erklärte uns der Bergführer Gerold den Verlauf der Tour wie
folgt:
Nach einer ersten Zwingefolgt
eine Linkskurve, dann eine Rechtskurve mit der zweiten Zwinge, anschliessend
ein Steilhang mit einer Linkskurve und dann noch in einer langen Rechtskurve
auf den Vorgipfel.
Natürlich hatte er recht und so erreichten wir nach 4.5 h
den Gipfel, wo wir bei angenehmen Temperaturen die Rast und die Aussicht
genossen.
Noch mehr genossen alle (gell, Edi the
eagle!) die einstündige Abfahrt und vor allem dann
noch das Abschlussbier im Forellenhof.
Danke
Gerold für die schöne und landschaftlich reizvolle Tour.
Werner
Heggli
Freitag,19.März 2010 Schafzoll 2410m
Zum Abschluss der Woche wurde zur letzten Tour gestartet.
Nun waren es nur noch 9. Die gepackten Autos trafen sich in Kühtai,
dem Uebergang ins Oetztal.
Einige Teilnehmer entschlossen sich hier die vielen Lifts
für den Morgen zu nutzen. Die restlichen Teilnehmer dirigierte Gerold westwärts
hinunter auf 1800m. Hier wurde gestartet durch lockeren Wald hinauf über die
Ostflanke vom Schafzoll. Mit raschem Schritt, schliesslich weichte die starke
Sonne zusehends den Schnee auf und erhöhte die Lawinengefahr. Schon nach 1:50
Std waren die 610m überwunden. Die Abfahrt war nun eine Mischung allerlei
Schneearten.